Warum Fermentieren so im Trend liegt
Hast du dich schon mal gefragt, warum plötzlich überall fermentierte Lebensmittel auftauchen? Ob mit Honig bedeckter Ingwer, in Salz eingelegte Zitronen oder klassische Kimchi-Varianten – Fermentieren ist in aller Munde. Und das zu Recht! Was unsere Großmütter mit Sauerkraut und Gurken schon lange praktizierten, erlebt ein grandioses Comeback. Die Zeit der exotischen Superfoods ist vorbei – jetzt geht es um regionale, selbst gemachte, probiotische Powerfoods.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Oma ihr eigenes Sauerkraut gemacht hat. Der große Steintopf, der unverkennbare Duft und die Vorfreude auf den ersten Bissen – das war pure Tradition und Gesundheit in einem. Heute weiß ich: Fermentieren ist nicht nur lecker, sondern auch eine Wohltat für den Darm und die Abwehrkräfte. Meine Oma war sehr gesundheitsbewusst und ich denke heute nachdem ich mich mit dem Thema holistische Gesundheit und Ernährung auseinandergesetzt habe auf verschiedenen Wegen, oft an das was sie sagte und uns vorlebte.
Warum Fermentieren so gesund ist
Fermentierte Lebensmittel sind ein Fest für deine Darmflora. Sie stecken voller lebendiger Mikroorganismen, die dein Immunsystem stärken, deine Verdauung unterstützen und dich mit einer Extraportion Nährstoffe versorgen. Nebenbei werden Vitamine, vor allem B- und C-Vitamine, durch die Fermentation auf natürliche Weise erhöht.
Das Beste? Es braucht nicht viel! Du benötigst lediglich Gemüse, Salz, Wasser – und etwas Geduld.
So startest du mit dem Fermentieren
Wenn du neu in der Welt des Fermentierens bist, empfehle ich dir, mit einfachem Gemüse zu starten. Ideal sind:
- Weißkohl oder Rotkohl (perfekt für Sauerkraut-Variationen)
- Karotten
- Radieschen
- Gurken
- Rettich
Das brauchst du:
- Frisches, saisonales Bio-Gemüse
- Unraffiniertes Salz (z. B. Meersalz oder Himalayasalz)
- Saubere Gläser mit Bügel- oder Schraubverschluss
- Wasser (am besten gefiltert oder abgekocht)
Grundrezept für fermentiertes Gemüse:
- Gemüse waschen und in gewünschte Form schneiden (z. B. Streifen, Scheiben oder Stifte).
- Eine 2%-ige Salzlösung anrühren (das bedeutet 20 g Salz auf 1 Liter Wasser).
- Gemüse in das Glas schichten und gut mit der Salzlake bedecken.
- Ein kleines Gewicht (z. B. ein sauberes Glas oder einen speziellen Fermentierstein) auf das Gemüse legen, damit es unter der Flüssigkeit bleibt.
- Das Glas locker verschließen (nicht zu fest, damit Gärgase entweichen können) und bei Raumtemperatur ca. 5–10 Tage fermentieren lassen.
- Nach ein paar Tagen kannst du probieren – wenn es dir schmeckt, kommt das Glas in den Kühlschrank.
Wie merke ich, wenn etwas schiefgelaufen ist?
Fermentieren ist einfach, aber manchmal kann etwas schiefgehen. Falls dein Gemüse unangenehm riecht, schleimig wird oder eine untypische Farbe entwickelt, solltest du es besser entsorgen. Ein wenig weißer Kahmhefe auf der Oberfläche ist allerdings harmlos und kann einfach entfernt werden.
Mein Fazit – Mach dein Essen lebendig!
Seit ich fermentiere, esse ich viel bewusster und merke, wie gut es mir tut. Der Geschmack ist einfach einzigartig – und jedes Glas hat seine eigene Note. Probiere es aus, experimentiere mit verschiedenen Gemüsesorten und finde deine Lieblingskombination. Es ist einfacher, als du denkst, und macht unglaublich viel Spaß!
FAQ – Häufige Fragen zum Fermentieren
1. Kann ich jedes Gemüse fermentieren? Fast jedes, ja! Besonders gut eignen sich festere Gemüsesorten wie Kohl, Karotten oder Rettich. Weiches Gemüse wie Tomaten oder Zucchini kann schwierig sein, weil es schnell matschig wird.
2. Muss ich Zucker oder Essig hinzufügen? Nein! Die natürliche Fermentation benötigt nur Salz und Wasser. Zucker oder Essig werden für schnelle Einlegeverfahren genutzt, aber nicht für echtes Fermentieren.
3. Wie lange ist fermentiertes Gemüse haltbar? Im Kühlschrank mehrere Monate! Solange es gut riecht und schmeckt, kannst du es bedenkenlos genießen.
4. Warum sprudelt mein Ferment? Das ist ein gutes Zeichen! Die Mikroorganismen arbeiten und produzieren Gase. Achte nur darauf, dass das Glas nicht zu fest verschlossen ist, damit nichts explodiert.
5. Kann ich mit der Lake von einem alten Ferment ein neues starten? Ja, das nennt sich „Backslopping“ und kann den Prozess beschleunigen.
Probier es aus und entdecke die Magie des Fermentierens! Deine Darmflora wird es dir danken!