Ernährung von Kindern heute: Zwischen Schokolade, Skorbut und Sandwiches

Die Ernährung von Kindern heute ist ein Balanceakt zwischen Überfluss und Mangel. Warum sind manche Kinder zu dick, andere mangelernährt – und was können wir als Eltern oder Großeltern tun? Ein augenzwinkernder Blick auf ernste Fragen


Ein Schockmoment: Skorbut bei Kindern?!

Skorbut – das klingt nach Piratenzeit und langen Seereisen ohne frisches Obst. Doch der Begriff ist leider nicht völlig von gestern. Skorbut ist eine schwere Form des Vitamin-C-Mangels. Dieses Vitamin ist notwendig für gesunde Blutgefäße, Haut, Knochen und ein funktionierendes Immunsystem. Fehlt es über längere Zeit, können Symptome wie Zahnfleischbluten, Schwäche, schlechte Wundheilung und sogar Knochenschäden auftreten.

Zwar ist Skorbut in unseren Breiten extrem selten, doch extreme Essgewohnheiten – etwa eine Ernährung fast ausschließlich aus stark verarbeiteten Lebensmitteln – können langfristig zu Mangelerscheinungen führen. Ein wachrüttelnder Gedanke, selbst wenn er hierzulande (noch) die Ausnahme ist. Aber es kommt vor. Denn immer mehr Eltern haben keine Zeit sich um die Ernährung ihres Nachwuchses zu kümmern oder wissen selbst nicht was ihr Kind braucht um gut zu gedeihen.


Zwischen Überfluss und Nährstoffmangel – Das ist die Ernährung von Kindern heute

Wir leben in einer Zeit, in der Supermärkte überquellen – dennoch sind viele Kinder entweder übergewichtig oder mangelernährt. Wie passt das zusammen?

Die einen sind zu dick…

Zu viele Softdrinks, Snacks, Fertiggerichte und süße Naschereien – und zu wenig Bewegung. Das Rezept für Übergewicht ist eigentlich simpel. Doch oft steckt mehr dahinter: Zeitmangel, Stress in der Familie, fehlende Vorbilder oder auch emotionale Lücken, die mit Essen gestopft werden.

… den anderen fehlen Vitamine und Co.

Dann gibt es die anderen: Kinder, die äußerlich „normal“ wirken, aber Nährstoffmängel haben. Eisenmangel, Vitamin-D-Defizit, Omega-3-Unterversorgung – das alles ist heute keine Seltenheit mehr. Und manchmal reicht es eben nicht, dass ein Kind Obst „nur in Eisform“ akzeptiert (ja, lieber Enkel, ich rede von dir! )


Warum essen Kinder so, wie sie essen?

Kinder sind kleine Gewohnheitstiere. Sie lernen am Modell, suchen nach Energie (schnell verfügbar = Zucker) und lieben einfache Strukturen. Wenn sie die Wahl haben zwischen Brokkoli und Butterkeks – nun ja, du weißt, wie das ausgeht.

Aber: Kinder sind auch neugierig. Sie lassen sich begeistern – und genau hier können wir ansetzen.


Was wir tun können – ganz ohne Zeigefinger

1. Essen darf Spaß machen

Keine Verbote, sondern Alternativen. Bananeneis selbst gemacht mit gefrorenen Früchten. Gemüsepommes mit bunten Dips. Oder ein Smoothie, der wie ein Zaubertrank aussieht.

2. Kleine Forscher fördern

Lass dein Kind (oder Enkelkind) selbst entdecken, was in Lebensmitteln steckt. Warum färbt Kurkuma gelb? Was passiert, wenn man eine Banane mit Kakao mixt? So wird Essen zum Abenteuer.

3. Vorleben statt predigen

Wenn wir selbst mit Genuss eine bunte Schale Salat essen oder uns über die erste Erbse aus dem Garten freuen, bleibt das nicht unbemerkt. Essen ist Kommunikation – und ein bisschen Magie.


Fazit: Ernährung von Kindern heute ist ein Gesellschaftsthema – und ein persönliches

Wir müssen nicht gleich zum Superfood-Guru mutieren. Aber wir dürfen hinschauen, zuhören und ausprobieren. Ob dein Kind nun Schokofan oder Brokkoli-Verweigerer ist – jeder Bissen zählt. Vielleicht beginnt Veränderung nicht mit Verboten, sondern mit einem selbstgemachten Erdbeereis – aus echten Erdbeeren. Ohne Skorbut, versprochen.



Von Petra

Expertin für Ernährung, Aromatherapeutin und holistische Gesundheitsberaterin mit Leidenschaft für gesunde Lebensweisen und Interesse an natürlichen Heilmethoden. Hier teile ich mein Wissen und meine Erfahrungen, um Menschen und Tiere dabei zu unterstützen, ihre Ernährung und ihr Wohlbefinden auf natürliche Weise zu optimieren. Ich bin stets auf der Suche nach neuen Erkenntnissen, die helfen, den Körper und Geist in Einklang zu bringen und ein gesundes, ausgewogenes Leben zu führen.