Der Unterschied zwischen Habermus und Porridge
Habermus und Porridge sind sich auf den ersten Blick ähnlich: Beide sind warme Getreidespeisen, die oft als Frühstück serviert werden. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es wichtige Unterschiede:
1. Ursprung und Philosophie
- Habermus: Stammt aus der Ernährungslehre von Hildegard von Bingen, einer mittelalterlichen Mystikerin. Es basiert auf ihren heilkundlichen Prinzipien, bei denen die Kombination bestimmter Zutaten eine harmonisierende Wirkung auf Körper und Geist haben soll. Habermus ist nicht nur ein Frühstück, sondern ein ganzheitliches Konzept für Gesundheit und Wohlbefinden.
- Porridge: Kommt ursprünglich aus Schottland und ist eine einfache, sättigende Mahlzeit, die seit Jahrhunderten in der britischen Küche Tradition hat. Es ist eher pragmatisch und als energiespendende Grundnahrung gedacht.
- Habermus: Traditionell wird Dinkel in Form von Schrot, Grütze oder Flocken verwendet, da Dinkel laut Hildegard von Bingen „das beste Getreide“ ist – leicht verdaulich, nährstoffreich und kräftigend. Dazu kommen spezielle Gewürze wie Galgant, Bertram und Zimt, die heilend wirken sollen. Obst, Mandeln, Flohsamen und Zitronensaft runden die Speise ab.
- Porridge: Wird in der Regel aus Haferflocken zubereitet. Die Zutaten sind flexibel und oft simpler: Milch oder Wasser, Zucker, Salz und manchmal Obst oder Nüsse. Heilkräuter oder spezielle Gewürze spielen hier keine Rolle.
- Habermus: Das Ziel ist eine harmonische Kombination aus wärmenden, heilenden und fruchtigen Zutaten. Es wird länger gekocht (je nach Dinkelsorte 5–10 Minuten) und erfordert häufigeres Rühren. Dabei wird Wert auf die individuelle Anpassung gelegt, z. B. an Verdauungstypen oder saisonale Gegebenheiten.
- Porridge: Schnell und unkompliziert – Haferflocken werden meist in wenigen Minuten mit Wasser oder Milch gekocht, bis sie weich sind. Es geht eher um Sättigung als um spezielle Wirkungen auf den Körper.
- Habermus: Laut Hildegard von Bingen soll Habermus den Magen sanft auf den Tag vorbereiten, die Verdauung anregen und Körper sowie Geist ausbalancieren. Die verwendeten Gewürze haben entzündungshemmende und stoffwechselanregende Eigenschaften.
- Porridge: Liefert Energie und Ballaststoffe, die sättigen und den Blutzuckerspiegel stabil halten. Es hat zwar auch positive Effekte auf die Verdauung, ist jedoch nicht gezielt auf eine heilkundige Wirkung ausgelegt.
Habermus ist mehr als nur eine Mahlzeit – es ist ein durchdachtes, gesundheitsförderndes Ritual mit Wurzeln in der Naturheilkunde. Porridge hingegen ist ein einfacher, vielseitiger Klassiker, der hauptsächlich nährt und satt macht.
Beide haben ihren Platz auf dem Frühstückstisch, aber wenn du auf der Suche nach einer stärkenden, ganzheitlichen Morgenroutine bist, ist Habermus die erste Wahl!