Ein warmes Frühstück für Körper und Geist
Hast du schon mal vom Habermus gehört? Dieses Frühstück stammt aus der Ernährungslehre der Hildegard von Bingen, einer visionären Frau des 12. Jahrhunderts, die die Kraft natürlicher Lebensmittel zu schätzen wusste. Ihr Credo lautete: „Wenn ein Mensch nüchtern ist, soll er zuerst eine Speise essen, die aus Früchten und Mehl zubereitet wurde.“ Das Habermus ist also weit mehr als nur eine warme Mahlzeit – es ist ein kleiner Gesundheitsbooster für deinen Tag.
Warum Habermus?
Ein warmes Frühstück liefert deinem Körper schon morgens wertvolle Energie und bereitet dein Verdauungssystem optimal auf den Tag vor. Es wärmt dich von innen, nährt die Zellen und hält den Blutzuckerspiegel stabil. Besonders in der kalten Jahreszeit ist das Habermus ein wohltuender Genuss, der dich erdet und gleichzeitig leicht bekömmlich ist.
Das Rezept für dein Morgenritual
Die Zubereitung ist simpel und dauert nicht länger als 15 Minuten. So gelingt dir das Habermus:
Zutaten:
- ½ Tasse Dinkelschrot, -grütze oder -flocken
- 1 bis 1,5 Tassen Wasser
- 1 TL Honig
- 1 Messerspitze Galgant, Bertram und Zimt
- ½ Apfel, klein geschnitten
- 1 TL Flohsamen
- Saft von ¼ bis ½ Zitrone
- Gehackte süße Mandeln
Zubereitung:
- Gib den Dinkel in einen kleinen Topf und rühre das Wasser unter.
- Lass die Mischung unter ständigem Rühren aufkochen und füge Honig, Galgant, Bertram und Zimt hinzu.
- Lasse die Masse je nach verwendeter Getreideart 5 (Flocken) bis 10 Minuten (Schrot) köcheln.
- In den letzten 4 Minuten den Apfel hinzufügen.
- Vor dem Servieren mit Flohsamen, Mandeln und Zitronensaft verfeinern.
Erfahrungen und Tipps für den Alltag
In meinem Freundeskreis und in der Familie ist das Habermus längst ein fester Bestandteil des Frühstücks geworden. Besonders für Kinder, die morgens oft wenig Hunger haben, ist es eine sanfte und nahrhafte Mahlzeit. Ein Freund, der lange unter Verdauungsproblemen litt, schwört auf die beruhigende Wirkung von warmem Getreide und Gewürzen wie Galgant.
Und auch ich selbst genieße die morgendliche Routine, den Topf aufzusetzen und den Duft von Zimt und Bertram in der Küche zu spüren. Es ist mehr als ein Frühstück – es ist ein Moment der Achtsamkeit, der dich entspannt und gestärkt in den Tag starten lässt.
Wenn du Abwechslung suchst, kannst du das Habermus mit saisonalem Obst wie Birnen oder Beeren variieren. Ein Schuss Mandelmilch am Ende verleiht dem Ganzen eine cremige Note.
Mein Fazit
Habermus ist nicht nur ein Frühstück, sondern eine Philosophie, die Körper und Geist guttut. Es erinnert uns daran, uns selbst Gutes zu tun – mit natürlichen Zutaten, Wärme und einem Hauch von Tradition. Probiere es aus und lass dich von der Wirkung überraschen!
Fragen zu Habermus
1. Was macht das Habermus so besonders?
Es kombiniert wärmende, nährende Zutaten mit heilenden Gewürzen. Diese Mischung ist leicht verdaulich und gibt dir langanhaltende Energie.
2. Kann ich auch andere Getreidearten verwenden?
Traditionell wird Dinkel verwendet, da er laut Hildegard von Bingen besonders bekömmlich ist. Du kannst aber auch Hafer ausprobieren, wenn dir das lieber ist.
3. Für wen ist Habermus geeignet?
Für jeden! Besonders Menschen mit empfindlichem Magen oder Kinder profitieren von der sanften und wärmenden Mahlzeit.
4. Was, wenn ich keinen Bertram oder Galgant finde?
Diese Gewürze sind in Reformhäusern oder online erhältlich. Du kannst sie anfangs auch weglassen, aber sie machen das Habermus besonders wertvoll.
5. Kann ich das Habermus am Vorabend vorbereiten?
Ja, du kannst die Basis vorbereiten und am Morgen nur kurz erwärmen. Das spart Zeit, besonders an hektischen Tagen.
Starte den Tag mit einem warmen Habermus – für ein gutes Bauchgefühl und ein wenig Wärme für die Seele. 🌞
Der Unterschied zwischen Habermus und Porridge
Habermus und Porridge sind sich auf den ersten Blick ähnlich: Beide sind warme Getreidespeisen, die oft als Frühstück serviert werden. Doch bei genauerem Hinsehen gibt es wichtige Unterschiede:
1. Ursprung und Philosophie
- Habermus: Stammt aus der Ernährungslehre von Hildegard von Bingen, einer mittelalterlichen Mystikerin. Es basiert auf ihren heilkundlichen Prinzipien, bei denen die Kombination bestimmter Zutaten eine harmonisierende Wirkung auf Körper und Geist haben soll. Habermus ist nicht nur ein Frühstück, sondern ein ganzheitliches Konzept für Gesundheit und Wohlbefinden.
- Porridge: Kommt ursprünglich aus Schottland und ist eine einfache, sättigende Mahlzeit, die seit Jahrhunderten in der britischen Küche Tradition hat. Es ist eher pragmatisch und als energiespendende Grundnahrung gedacht.
2. Zutaten
- Habermus: Traditionell wird Dinkel in Form von Schrot, Grütze oder Flocken verwendet, da Dinkel laut Hildegard von Bingen „das beste Getreide“ ist – leicht verdaulich, nährstoffreich und kräftigend. Dazu kommen spezielle Gewürze wie Galgant, Bertram und Zimt, die heilend wirken sollen. Obst, Mandeln, Flohsamen und Zitronensaft runden die Speise ab.
- Porridge: Wird in der Regel aus Haferflocken zubereitet. Die Zutaten sind flexibel und oft simpler: Milch oder Wasser, Zucker, Salz und manchmal Obst oder Nüsse. Heilkräuter oder spezielle Gewürze spielen hier keine Rolle.
3. Zubereitung
- Habermus: Das Ziel ist eine harmonische Kombination aus wärmenden, heilenden und fruchtigen Zutaten. Es wird länger gekocht (je nach Dinkelsorte 5–10 Minuten) und erfordert häufigeres Rühren. Dabei wird Wert auf die individuelle Anpassung gelegt, z. B. an Verdauungstypen oder saisonale Gegebenheiten.
- Porridge: Schnell und unkompliziert – Haferflocken werden meist in wenigen Minuten mit Wasser oder Milch gekocht, bis sie weich sind. Es geht eher um Sättigung als um spezielle Wirkungen auf den Körper.
4. Wirkung auf den Körper
- Habermus: Laut Hildegard von Bingen soll Habermus den Magen sanft auf den Tag vorbereiten, die Verdauung anregen und Körper sowie Geist ausbalancieren. Die verwendeten Gewürze haben entzündungshemmende und stoffwechselanregende Eigenschaften.
- Porridge: Liefert Energie und Ballaststoffe, die sättigen und den Blutzuckerspiegel stabil halten. Es hat zwar auch positive Effekte auf die Verdauung, ist jedoch nicht gezielt auf eine heilkundige Wirkung ausgelegt.
Habermus ist mehr als nur eine Mahlzeit – es ist ein durchdachtes, gesundheitsförderndes Ritual mit Wurzeln in der Naturheilkunde. Porridge hingegen ist ein einfacher, vielseitiger Klassiker, der hauptsächlich nährt und satt macht.
Beide haben ihren Platz auf dem Frühstückstisch, aber wenn du auf der Suche nach einer stärkenden, ganzheitlichen Morgenroutine bist, ist Habermus die erste Wahl!