Die Weihnachtszeit ist die Hochsaison für Kakao. Ob in Form von Schokolade, warmen Trinkkakao oder als Zutat für Kekse und Kuchen – das “braune Gold” ist aus unserer Festtagstradition nicht wegzudenken. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Genussmittel, das seit Jahrtausenden geschätzt wird? In diesem Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf Kakao: von seiner Herkunft über die sozialen und ökologischen Probleme des Anbaus bis hin zu Tipps, wie du bewusster konsumieren kannst.
Der Ursprung und die Bedeutung von Kakao Kakao wurde bereits vor 5500 Jahren genutzt und ist in den Regenwäldern Südamerikas heimisch. Das sogenannte Kakao-Gürtel, ein etwa 2200 Kilometer breites Band um den Äquator, bietet die idealen Bedingungen für den Anbau. Hier, zwischen dem 20. Breitengrad nördlicher und südlicher Breite, blüht der Kakaobaum das ganze Jahr über. Ein einzelner Baum trägt je nach Jahr in schlechteren 25 in guten bis 50 Früchte also zwischen 25 und 50 Früchte pro Jahr, aus denen die begehrten Bohnen gewonnen werden.
In Westafrika, von wo etwa 70 Prozent des weltweit gehandelten Kakaos stammen, ist der Kakaoanbau jedoch mit erheblichen Problemen verbunden. Die meisten Kakaobauern leben in Armut, da sie nur einen Bruchteil des Wertes ihrer Ernte erhalten. Europäische Schokoladenhersteller verdienen ein Vielfaches dessen, was die Produzenten am Anfang der Lieferkette erhalten. Hinzu kommt die weit verbreitete Kinderarbeit: Viele Kinder sind gefährlichen Pestiziden und schweren Arbeiten ausgesetzt. Ein bitterer Beigeschmack, der in der schönen Weihnachtszeit oft verdrängt wird. Zudem erhalten die Bauern einen so geringen Lohn, dass sie kranke Pflanzen kaum ersetzen können und es an der Pflege mangelt.
Wie du bewusster mit Kakao umgehen kannst
- Wähle fair gehandelte Produkte: Beim Kauf von Schokolade oder Kakaopulver solltest du auf Siegel wie Fairtrade, Rainforest Alliance oder Bio-Labels achten. Diese garantieren zwar keine perfekte Welt, sorgen aber für bessere Arbeitsbedingungen und einen höheren Lohn für die Bauern.
- Qualität statt Quantität: Hochwertige Schokolade mit hohem Kakaoanteil hat meist einen intensiveren Geschmack und kommt mit weniger Zucker aus. Damit kannst du nicht nur bewusster genießen, sondern tust auch deiner Gesundheit etwas Gutes.
- Rezepte selbst ausprobieren: Warum nicht mal selbst Kakaonibs oder Rohkakao in der Küche verwenden? Diese natürlichen Formen des Kakaos enthalten viele wertvolle Nährstoffe und sind eine gesunde Alternative zu industriell verarbeiteter Schokolade.
- Bildung fördern: Indem du dich über die Hintergründe des Kakaoanbaus informierst, kannst du ein bewusster Konsument werden. Teile dein Wissen mit Freunden und Familie, um mehr Menschen für das Thema zu sensibilisieren.
Mein Persönliches Fazit: Du siehst, Kakao ist weit mehr als eine Zutat für festliche Leckereien. Er ist ein Spiegel globaler Ungerechtigkeiten und gleichzeitig ein wertvolles Kulturgut. Wenn du bewusst einkaufst und genießt, kannst du dazu beitragen, dass Kakao nicht nur ein Genussmittel bleibt, sondern auch eine Zukunftsperspektive für die Menschen bietet, die ihn anbauen. Lass uns gemeinsam darauf achten, dass der Genuss von Schokolade kein bitteres Nachspiel hat.
Häufige Fragen zu Kakao
1. Warum ist Kakao so teuer geworden? Die Preise für Kakao sind in den letzten Jahren gestiegen, unter anderem wegen klimatischer Herausforderungen, steigender Produktionskosten und erhöhter Nachfrage. Trotzdem verdienen die meisten Kakaobauern kaum mehr.
2. Was bedeutet „Fairtrade“ bei Kakao? Fairtrade bedeutet, dass die Produzenten einen festgelegten Mindestpreis für ihren Kakao erhalten, der über den Produktionskosten liegt. Zudem werden soziale und umweltfreundliche Projekte unterstützt.
3. Ist dunkle Schokolade gesünder? Ja, dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von 70 Prozent oder mehr enthält weniger Zucker und ist reich an Antioxidantien. Sie kann in Maßen genossen eine gesunde Alternative sein.
4. Gibt es Alternativen zu konventionellem Kakao? Ja, Rohkakao, Kakaonibs oder nachhaltig produzierte Schokolade sind Alternativen, die gesünder und umweltfreundlicher sein können.
5. Was kann ich gegen Kinderarbeit im Kakaoanbau tun? Indem du Produkte mit Fairtrade- oder anderen vertrauenswürdigen Siegeln kaufst und das Thema in deinem Umfeld ansprichst, kannst du ein Bewusstsein schaffen und die Nachfrage nach fair produzierten Produkten steigern.